Afra vom Leimbachtal

 

 

 

14. August 2005   -   27. Februar 2017

 

 

 

Großdiva Afra
Großdiva Afra

 

 

AFRA vom Leimbachtal:

 

 

ZB-Nr.: 1371/05, braun m. Brfl., gew. am 14.08.2005

 

Sie ist die Vollschwester von Aaron und hat demnach dieselbe Ahnentafel

 

Formwert (V1) / Kurzhaar-Klub Rheinland


 

 

 

Afra ist ohne jeden Zweifel ein Ausnahmehund unter den Jagdhunden. Ihre jagdlichen Leistungen sind schlicht als überragend zu beschreiben. Auf der anderen Seite ist sie eine nicht weniger große DIVA; - was einen Führer - das eine oder andere Mal - leicht an den Rand der Verzweiflung bringen kann.

 

Ihre Wasserpassion spottet jeder Beschreibung. Eigentlich ist sie als "vorstehender Otter" - mit dem Zweitvornamen "Wasser " - auf die Welt gekommen. Während einer Jagd wurde beispielsweise eine Ente angeflickt. Als Afra diese im Schilfwasser nachsuchte, tauchte diese vor ihr ab. Die Hündin tauchte dieser sofort hinterher und kam mit der Ente im Fang wieder an die Wasseroberfläche zurück. Sie ist nebenbei auch eine außergewöhnlich schnelle Schwimmerin.

 

Das Kommando "Wasser voran!" findet bei dieser Hündin praktisch keine Anwendung; - vielmehr muss man sie zunächst einmal davon abhalten, unaufgefordert ins Wasser zu gehen. Und wenn sie einmal im Wasser ist, muss man sie schon fast nötigen, wieder herauszukommen. Ihr Züchter hätte sie damals besser "Aqua" - anstelle von Afra - getauft.

 

Ihre Wild- bzw. Raubzeugschärfe ist mehr als nur einfach gut vorhanden. Sie ist rabiatscharf am Raubwild. Wenn man sich vor Augen hält, dass es sich hierbei um eine zierlich-elegante (59 cm Widerrist / 22 kg) Hündin handelt, mag man im ersten Moment diese extremen Anlagen überhaupt nicht mit ihr in Verbindung bringen.

 

Auch auf der Schweißfährte ist die Hündin zu Außergewöhnlichem im Stande. Im Jahr 2006 wurde am 1. Mai ein Bock geschossen, der nicht sofort im Feuer lag. Nachdem der beschossene Bock sein Wundbett - ca. 100 m vom Anschuss entfernt - verlassen hatte, lief dieser noch weitere 300 m bis 400 m, um schließlich in seinem Ruhebett liegen zu bleiben.

 

Da Afra zu diesem Zeitpunkt gerade einmal etwas mehr als acht Monate alt - und dementsprechend mangelhaft ausgebildet - war und der Europasieger im Nachsuchen zum Finden des verlorenen Bockes einbestellt wurde, kam es mir nicht im Entferntesten in den Sinn, die Hündin - schon gar nicht ungefragt - an den Riemen zu hängen. Nachdem uns der zum Nachsuchen bestellte Rüde nun aber stundenlang nicht zum Stück führte, fragte ich den Jagdherren während einer Suchenpause, ob er mir erlauben würde, Afra mit dem Ziel am Anschuss anzusetzen, ob sie mich bis zum Wundbett führen würde. Dieser stimmte zu. Vom Anschuss bis zum Wundbett benötigte Afra einen gefühlten Augenblick - tatsächlich: ca. 30 Sekunden - und hing dabei äußerst "triebig" im Riemen. Der Jagdherr, welcher - neugieriger Weise - neben mir hergelaufen war, forderte mich sofort auf: "Lass Sie weiter suchen!". So dauerte es weitere zwei Minuten, bis wir schließlich am gesuchten Bock standen.

 

Ihr neuer Führer - Nikolaus Prinz von Ratibor - erzählte mir unlängst von einem Jagderlebnis der besonderen Art mit Afra: Während einer Treibjagd band sie alleine mehrere Wildschweine an Ort und Stelle, welche sie kurz zuvor in einer Dickung auf die Läufe brachte und dabei dann aus der Dickung herausdrückte, so dass unmittelbar hierauf folgend fünf davon durch einen Mitjäger gestreckt werden konnten. Diese durchaus anerkennenswerte Leistung der Hündin entsprach voll und ganz den Voraussetzungen "Saujager" des Deutsch-Kurzhaar-Verbandes. Leider war zu diesem Zeitpunkt kein Leistungsrichter mit anwesend.

 

 

Waidmannsheil!

 

 

 

 

Am 27. Februar 2017 ist Afra in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Wir tragen Dich in uns und werden Dich nie vergessen; - Du ganz besonderer Jagdhund!